Erschienen am 02.07.2015, TB: 4,99€, Carlsen (Im.press), 272 Seiten

Inhalt: Unsere Welt in der Zukunft: Nur wenige Städte sind bewohnt, da weite Teile der Erde unter Eis und Schnee liegen. Die Menschheit hat die Erde vergiftet und zerstört, die Göttin Gaia und ihre vier Söhne versuchen so, diese allmählich zu heilen. Alle hundert Jahre kommt Gaia auf die Erde, um unter den Hüterinnen die eine auszuwählen, die die nächsten einhundert Jahre mit einem ihrer Söhne verbringt. Die Wahl der Göttin fällt auf Maya und so muss diese ihre Mutter und ihre Freundinnen verlassen, um in Gaias Welt die vier Jahreszeiten kennenzulernen: Aviv, den Frühling, Sol, den Sommer, Jesien, den Herbst und Nevis, den Winter. Mit jedem einzelnen darf Maya eine Woche in seiner Welt verbringen, bevor sie eine Wahl für ihr gesamtes Leben trifft.

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Wow, das Buch hat mich umgehauen! Ich hatte nicht erwartet, dass in einem so kleinen Büchlein so viel Gefühl steckt, dass es mich so mitreißen würde in eine völlig neue Welt und Emotionen in mir wecken würde, sodass ich meinen Sitznachbarn im Zug nahezu meine ganze Gefühlspalette präsentieren musste.

Für mich ist das Cover mal wieder ein richtiges Highlight, ich mag die Farben und es passt perfekt zum Inhalt des Buches, da die abgebildete Frau genau auf Mayas Beschreibung passt und auch der Kirschbaum im Buch eine Rolle spielt. Auch das Format des Taschenbuchs sagt mir sehr zu, weil es ein wenig kleiner ist als gewohnt und somit handlicher.

Der Schreibstil von Jennifer Wolf ist fantastisch: locker und leicht zu lesen, sehr flüssig und von Seite 1 an war ich direkt in der Geschichte gefangen. Alles ist so detailliert und liebevoll beschrieben, dass meine Fantasie mir automatisch Bilder davon gemalt hat und ich mir jede neue Welt – sei es die unsere Zerstörte, Gaias Palast oder die Welten der Jahreszeiten – sehr gut vorstellen konnte.

Die Charaktere sind wundervoll dargestellt, Maya war mir gleich sympathisch und unter den Jahreszeiten, die so völlig verschieden sind, ist wohl für jede Leserin ein Typ dabei, der einen zum Schmachten bringt 😉 Auch Gaia ist mit ihrer strengen, jedoch auch mitfühlenden Art ein ganz toller Charakter. Besonders gut hat mir auch die Idee mit den Tiergeistern gefallen, die mir während des Lesens sehr ans Herz gewachsen sind. Man fühlt mit den Protagonisten mit, leidet mit ihnen und obwohl Maya nicht immer so handelt, wie ich es tun würde, konnte ich doch ihre Beweggründe gut nachvollziehen.

Das Thema war für mich neu: es ist immer schön, wenn man gar nicht erst dazu neigt, das Buch mit irgendetwas anderem zu vergleichen, weil es sich von den anderen abhebt. Dazu war die Handlung nicht vorhersehbar und es gab immer wieder Wendungen, die meine Gefühlsachterbahn in diverse Richtungen gelenkt haben. Ich möchte auch gar nicht zu viel verraten, weil man das Buch einfach selbst lesen und sich davon verzaubern lassen sollte!

Für mich war das Buch eine absolute Überraschung, gehört ab sofort zu meinen Top-Highlights und ich werde nun sicher auch andere Bücher der Autorin lesen. Einzig, dass ich seitdem ich es gelesen habe ständig „Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder…“ summe und singe, nehme ich ihr ein klein wenig übel. 😉

Von mir gibt es hier ganz klare 5 Sterne, weil ich es einfach fantastisch finde und nicht einmal eine Kleinigkeit an der Geschichte auszusetzen habe.